Diagnose: Wie wird eine von-Willebrand-Erkrankung festgestellt?
Autor: PD Dr. med.G. Tallen, Prof. Dr. med. R. Schneppeneheim, Zuletzt geändert: 17.11.2022 https://kinderblutkrankheiten.de/doi/e263617
Die Diagnose einer von-Willebrand-Erkrankungs (VWE) muss gesichert sein, um die richtige Behandlung zu planen. Besteht bei einem Kind beispielsweise aufgrund der Familiengeschichte oder auch wegen einer auffällig vermehrten Blutungsneigung (siehe „Krankheitszeichen“) der Verdacht auf eine VWE, wird der Arzt viele verschiedene Untersuchungen veranlassen, um einerseits diese Verdachtsdiagnose zu bestätigen und um andererseits den Typ des VWE (siehe „Krankheitsformen“) zu bestimmen. Dazu gehören insbesondere Blutuntersuchungen (Blutbild) wie:
- Bestimmung von Menge, Aktivität und Funktionstüchtigkeit verschiedener Gerinnungsfaktoren, vor allem des von-Willebrand-Faktors (VWF) im Blut
- Bestimmung der Blutungszeit
- molekulargenetische Methoden, mit denen die defekten Erbanlagen der VWE (siehe „Ursachen“) nachgewiesen werden
Eine zuverlässige Diagnosestellung des VWE ist komplex und sollte daher durch Spezialisten für Blutkrankheiten bei Kindern erfolgen.
Notfallausweis
Kinder und Jugendliche mit gesicherter VWE sollten immer einen Notfallausweis bei sich tragen, in dem die genaue Diagnose (Typ 1, 2 oder 3) (siehe „Krankheitsformen“) und weitere wichtige Informationen über den Patienten (zum Beispiel Blutgruppe und gegebenenfalls die im Notfall angezeigte Therapie) mitgeteilt werden.