Krankheitszeichen (Symptome): Welche gesundheitlichen Probleme haben Neugeborene, Kinder und Jugendliche mit Sinusvenenthrombose?

Autor:  DR.med. habil Gesche Tallen, Redaktion:  Ingrid Grüneberg, Freigabe:  Prof. Dr. med. Ursula Creutzig, Zuletzt geändert: 24.01.2018 https://kinderblutkrankheiten.de/doi/e196774

Die Krankheitszeichen bei Neugeborenen, Kindern und Jugendlichen mit Sinusvenenthrombose (SVT) entstehen durch den gestörten Blutabfluss aus dem Gehirn beziehungsweise durch den erhöhten Druck in den Hirnvenen und im Schädelinneren.

Durch den Aufstau von Blut in den venösen Blutleitern kann es zu schweren, manchmal lebensbedrohlichen Komplikationen wie zum Beispiel zu Hirnblutungen oder Hirn-Infarkten mit Einblutungen (so genannte hämorrhagische Infarkte) kommen, die den Druck im Schädelinneren weiter erhöhen, dadurch zu einer Hirnschwellung (Hirnödem) führen und in der Folge schwere neurologische Probleme erzeugen.

Um eine SVT rechtzeitig wahrzunehmen, ist es wichtig, die folgenden Alarmzeichen zu kennen:

Leitsymptome bei Neugeborenen

Typische Zeichen einer SVT beim Neugeborenen sind:

  • Krampfanfälle (epileptische Anfälle)
  • Bewusstseinsstörungen (dabei kann sich starke Schläfrigkeit mit gesteigerter Erregbarkeit und Reizbarkeit abwechseln)
  • schlaffe Muskulatur
  • vorgewölbte große Fontanelle (als Anzeichen für erhöhten Druck im Schädelinneren)

Leitsymptome einer SVT bei Kindern und Jugendlichen

Bei älteren Kindern und Jugendlichen entsprechen die typischen Anzeichen für eine SVT denen bei Erwachsenen. Hierzu gehören vor allem:

  • Kopfschmerzen, Übelkeit und Erbrechen
  • Sehstörungen
  • Nackensteifigkeit
  • Halbseitenlähmung
  • Bewusstseinsstörungen/Koma

Wichtig zu wissen: Treten bei einem Kind typische Alarmzeichen für eine SVT auf, muss sofort ein Notarzt alarmiert werden.

Der Notarzt wird den jungen Patienten unverzüglich ins Krankenhaus einweisen, damit durch gezielte Untersuchungen (s. Diagnose) zügig eine SVT festgestellt und behandelt werden kann.

Ebenfalls ist es wichtig, bei den Untersuchungen andere Erkrankungen auszuschließen, die mit ähnlichen gesundheitlichen Beschwerden wie bei einer SVT. Hierzu zählen bestimmte Formen der Migräne, Gehirntumoren oder auch ein Schlaganfall.